„Der Brauch des Mattemännkens in Bramsche: Ein Stück Tradition am 10. November“
Am 10. November 2023 ist es wieder soweit: In Bramsche und Umgebung ziehen verkleidete Kinder von Haus zu Haus oder in der Innenstadt von Geschäft zu Geschäft, singen ein Lied und erbetteln sich dafür Süßigkeiten. Dieser Brauch ist einzigartig für diese Gegend und geht auf den heiligen Martin von Tours zurück, der am 11. November 397 beigesetzt wurde.
Der Brauch des „Mattemännken“, wie die Martinskinder in Plattdeutsch genannt werden, hat seinen Ursprung in der Mantelteilung des Heiligen Martin. An diesem Tag wurde früher der Abrechnungstermin für ein Arbeitsjahr gefeiert und die Kinder erbettelten sich Kleinigkeiten. Dieser Brauch wird heute noch in Anlehnung an die Mantelteilung des Heiligen fortgeführt.
Das Besondere an diesem Brauch ist das plattdeutsche Lied, das von den Kindern gesungen wird, während sie von Tür zu Tür ziehen. Es beschreibt ihren Weg durch die Altstadt und die Neustadt von Bramsche und enthält spezifische Bezüge zu lokalen Gegebenheiten.
Interessant ist auch, dass nach der Reformation in evangelischen Gemeinden weniger an den Heiligen Martin von Tours gedacht wurde und stattdessen an den Reformator Martin Luther. Dies führte dazu, dass der Brauch des „Mattemännken“ auch am 10. November, dem Geburtstag von Martin Luther, begangen wird.
Insgesamt ist der Brauch des „Mattemännken“ ein traditionsreiches und kulturell bedeutsames Ereignis in Bramsche und Umgebung. Er vereint religiöse, historische und lokale Elemente und ist ein wichtiger Bestandteil der lokalen Identität.