Kalifornisches Start-up plant Sonnenlicht per App zu verkaufen: Revolutionäre Idee oder riskanter Eingriff?
Sonnenlicht in der Nacht – das klingt nach Science-Fiction, ist aber tatsächlich ein Vorhaben des kalifornischen Start-ups Reflect Orbital. Ab Oktober 2025 will das Unternehmen über eine App Sonnenlicht in der Nacht verkaufen, indem Satelliten mit riesigen Spiegeln ins All geschossen werden, die dann gezielt Sonnenlicht auf bestimmte Orte der Erde reflektieren sollen.
Die Idee, Sonnenlicht auf die Erde zu reflektieren, ist nicht neu. Bereits in den 90er-Jahren gab es das Znamya-Projekt in Russland, das jedoch aufgrund technischer Probleme scheiterte. Die Gründer von Reflect Orbital, Ben Nowack und Tristan Semmelhack, haben ihr Konzept nun mit einem Heißluftballon getestet und planen nun den Einsatz von Satelliten.
Die Vision der Gründer ist es, eine kontinuierliche Versorgung mit Solarenergie rund um die Uhr zu gewährleisten. Dafür sollen die Reflektionen des Sonnenlichts auf Solarfarmen genutzt werden. Doch es bleiben viele Fragen offen: Welche Auswirkungen haben die Reflexionen auf die Lichtverschmutzung? Was bedeutet ein manipulierter Tag-Nacht-Rhythmus für Pflanzen, Tiere und Menschen? Und wie viel Energie kann überhaupt aus den reflektierten Sonnenstrahlen gewonnen werden?
Trotz dieser offenen Fragen zeigt sich Gründer Ben Nowack optimistisch und präsentiert bereits eine App, mit der das Sonnenlicht für einen ausgewählten Ort für vier Minuten buchbar sein soll. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt von Reflect Orbital weiterentwickeln wird und ob die Technologie tatsächlich bald Realität wird. Es bleibt spannend, die Entwicklungen in diesem Bereich weiter zu verfolgen und zu sehen, ob Sonnenlicht in der Nacht schon bald zur Normalität wird.