Union lehnt Gesundheitstests für Senioren mit Führerschein ab: „Kein Generalverdacht gegenüber älteren Menschen“
In der aktuellen Debatte um die Einführung von Gesundheitstests für Senioren mit Führerschein in Deutschland haben sich Vertreter verschiedener Parteien zu Wort gemeldet. Während die Grünen und andere Befürworter solcher Tests argumentieren, dass diese die Verkehrssicherheit erhöhen können, stoßen sie auf Widerstand bei der Union und anderen Kritikern.
Die familienpolitische Sprecherin der Union, Silvia Breher, lehnt begründende Gesundheitstests für Senioren mit Führerschein ab. Sie warnt davor, alle älteren Menschen unter Generalverdacht zu stellen und betont die individuelle Variabilität der Fahrtauglichkeit im Alter. Zudem verweist sie auf die finanzielle Belastung, die regelmäßige Fahrtests für viele ältere Menschen bedeuten würden.
Auch der Chef der Senioren-Union der CDU, Fred-Holger Ludwig, spricht von einer überzogenen Forderung der Grünen nach Kontrollen für ältere Führerscheininhaber. Er kritisiert diese als Versuch, in das Leben und die Selbstbestimmung älterer Menschen einzugreifen.
Detlef Parr von den Liberalen Senioren plädiert stattdessen für freiwillige Tests, die die Eigenverantwortung stärken und altersdiskriminierende gesetzliche Eingriffe ablehnen.
Die Vorsitzende der Linken-Gruppe im Bundestag, Heidi Reichinneck, setzt dagegen auf die Förderung von alternativen Mobilitätskonzepten wie dem kostenlosen ÖPNV für Senioren, um ihnen die Möglichkeit zu geben, auch ohne Auto mobil zu bleiben.
Insgesamt zeigt sich in der Debatte um Gesundheitstests für Senioren mit Führerschein deutlich, dass es unterschiedliche Positionen und Herangehensweisen gibt. Während einige Parteien auf staatliche Kontrollen und Tests setzen, setzen andere auf Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und alternative Mobilitätslösungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion in Zukunft entwickeln wird und ob es zu konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Alter kommen wird.