Campino als Gastprofessor an der Universität Düsseldorf: Eine Liebeserklärung an die Punkmusik
Campino, der Frontmann der Tote Hosen, hat kürzlich eine Gastvorlesung an der Universität in Düsseldorf gehalten. In seiner Antrittsvorlesung als Gastprofessor der Heinrich-Heine-Universität hat er die Entstehung der Punkmusik als späte Reaktion auf die NS-Zeit beschrieben. Er fühlt sich nicht als Revoluzzer, sondern eher als Elder Statesman.
Campino erwähnte, dass nach zwölf Jahren Nazi-Diktatur nicht viel übriggeblieben war und die Jugend ihr Lebensgefühl aus England bezog. Er betonte auch, dass Ton Steine Scherben bereits zehn Jahre vor Punk die Abrechnung mit der Eltern-Generation vorgenommen hatte. In Düsseldorf habe Joseph Beuys mit seinem Satz „Jeder Mensch ist ein Künstler“ auch einen Einfluss auf den Punk gehabt.
Der Tote-Hosen-Sänger verriet, dass er jahrelang an der Uni Düsseldorf als Student für Englisch und Geschichte eingeschrieben war, aber aus terminlichen Gründen nie eine Vorlesung besuchen konnte. Dennoch habe er immer brav seinen Studentenbeitrag überwiesen. Er erzählte auch von einem Auftritt der Tote Hosen in der Uni-Mensa, bei dem es zu Sachbeschädigungen kam.
Die Uni-Rektorin Anja Steinbeck lobte Campino als Gastprofessor und nannte ihn eine fast zwingende Besetzung. Campino selbst bezeichnete sich als Elder Statesman und brachte seine Begeisterung für bedeutungsvolle Texte zum Ausdruck. Das Interesse an seiner Vorlesung war groß, mit 30.000 Bewerbungen um einen Platz.
Insgesamt war Campinos Gastvorlesung an der Uni Düsseldorf ein großer Erfolg und zeigte einmal mehr seine vielseitigen Interessen und sein Engagement für bildungspolitische Themen.