Skandal um Galloway-Rinder: Halter wegen Tierquälerei und Nötigung verurteilt
Der Fall des Galloway-Halters aus Göttingen hat in der Region für Aufsehen gesorgt. Das Amtsgericht hat ihn wegen Tierquälerei und Nötigung verurteilt und ihm Geldstrafen auferlegt. Zudem darf er zwei Jahre lang keine Tiere halten. Der Landwirt hatte Einspruch gegen die Strafbefehle eingelegt, zog diesen aber nun zurück.
Der Vorwurf der Tierquälerei bezieht sich unter anderem auf ein verendetes Galloway-Rind, das in einem schlechten Zustand aufgefunden wurde. Die Tiere des Landwirts sollen laut Aussagen stark vernachlässigt und unter extrem unsauberen Bedingungen gehalten worden sein. Auch das Bio-Siegel hatte er offenbar missbraucht.
In einem zweiten Verfahren ging es um Nötigung und Beleidigung in Zusammenhang mit einer Nachbarschaftsfehde. Der Landwirt hatte offenbar Probleme mit seinen Nachbarn und soll unter anderem den Zugang zu einer Weide verwehrt haben.
Besonders skurril war der Vorfall, als im vergangenen Sommer über 70 Galloway-Rinder des Landwirts ausgebrochen waren und monatelang durch die Region streunten. Die Einfangaktion der Tiere kostete den Landkreis Göttingen rund 355.000 Euro, von denen ein Teil dem verantwortlichen Landwirt in Rechnung gestellt wurde.
Insgesamt zeigte sich das Gericht schockiert über die Zustände, in denen die Tiere gehalten wurden, und verhängte entsprechende Strafen. Der Landwirt muss nun die Konsequenzen tragen und ohne festen Wohnsitz in einem Wohnwagen leben. Es bleibt zu hoffen, dass solche Fälle von Tierquälerei in Zukunft vermieden werden können.