82-jähriger Angeklagter wegen Mordes vor den Augen der Mutter verurteilt und in Psychiatrie untergebracht: Das Urteil im Überblick
Der Fall des 82-jährigen Mannes, der einen 16-jährigen Jungen erschossen hat, hat in Bramsche für großes Aufsehen gesorgt. Medien in ganz Deutschland haben über die Tat berichtet und die Hintergründe hinterfragt. Der Täter wurde vor Gericht gestellt und das Urteil fiel deutlich aus: Der Vorsitzende Richter Ingo Frommeyer machte klar, dass der Mann allein für den Tod des Jungen verantwortlich sei.
Es wurden Gerüchte darüber verbreitet, dass der Schüler den Mann provoziert haben soll, aber diese Behauptungen konnten nicht belegt werden und wurden als reiner Dorftratsch abgetan. Tatsächlich litt der Mann an paranoider Schizophrenie, was zu Halluzinationen und wahnhaften Vorstellungen führte. Die Gutachterin bestätigte die Krankheit und auch die eingeschränkte Schuldfähigkeit des Mannes.
Die Kammer folgte der Darstellung der Mutter des Opfers, die schilderte, dass zwischen dem Verlassen der Wohnung und dem ersten Schuss nur Sekunden vergangen waren. Der Mann hätte sich, hätte er sich wirklich bedroht gefühlt, in seine Wohnung zurückziehen und die Tür schließen können. Stattdessen griff er zur Sportpistole und feuerte mehrere Schüsse auf den arglosen Jungen ab.
Das Gericht berücksichtigte die Entschuldigung des Täters in seinem letzten Wort, ließ sich jedoch nicht von dieser Geste täuschen. Letztendlich wurde der Mann zu einer dreizehnjährigen Haftstrafe verurteilt, aber aufgrund seiner schweren Erkrankung ordnete die Kammer seine unbefristete Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie an.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, aber sollte es so bleiben, wird der Täter voraussichtlich die nächsten Jahre in der Psychiatrie verbringen – möglicherweise bis zu seinem Tod. Dieser tragische Fall zeigt einmal mehr die Komplexität von psychischen Erkrankungen und die Konsequenzen, die sie haben können.