Alkohol in Maßen nicht gesundheitsfördernd: Neue Studie widerlegt bisherige Annahmen
Alkohol in Maßen zu konsumieren galt lange Zeit als gesundheitsfördernd. Studien zeigten, dass moderate Trinker im Vergleich zu Abstinenzlern weniger anfällig für bestimmte Krankheiten waren. Doch eine neue Analyse zahlreicher Studien zum Zusammenhang von Alkoholkonsum und Gesundheit kommt zu einem anderen Ergebnis: Auch mäßiger Alkoholkonsum ist nicht gesundheitsfördernd.
Die Studie, die im „Journal of Studies on Alcohol and Drugs“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass frühere Untersuchungen zu diesem Thema möglicherweise nicht ausreichend abgegrenzt waren und dass die Probanden oft älter waren. In der neuen Analyse wurden 107 Langzeitstudien mit insgesamt 4,8 Millionen Teilnehmern ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass bei qualitativ hochwertigen Studien das Sterberisiko für moderate Alkoholtrinker gleichauf mit dem von Abstinenzlern lag.
Das Alter der Studienteilnehmer spielte dabei eine entscheidende Rolle: Bei Probanden im Alter von 56 bis 78 Jahren war das Sterberisiko für moderate Alkoholtrinker deutlich geringer als für Abstinenzler. Bei jüngeren Probanden hingegen zeigten sich keine Unterschiede im Sterberisiko zwischen Alkoholtrinkern und Abstinenzlern.
Die Studienautoren betonen, dass es keine absolut „sichere“ Menge an Alkohol gibt. Dass mäßiger Alkoholkonsum gesundheitsfördernd sei, beruhte laut den Forschern auf Verzerrungen im Studiendesign und unzureichenden Abgrenzungen der Abstinenzler-Gruppe.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Annahme, mäßiger Alkoholkonsum sei gesundheitsfördernd, kritisch hinterfragt werden sollte. Es gibt keine eindeutigen Hinweise darauf, dass Alkohol in Maßen konsumiert werden kann, ohne negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben. Es bleibt daher wichtig, den eigenen Alkoholkonsum kritisch zu reflektieren und gegebenenfalls zu reduzieren.