Erster Spatenstich für 725 Kilometer langes Seekabel zwischen Deutschland und Großbritannien
Mit dem ersten Spatenstich für ein Hunderte Kilometer langes Seekabel zwischen Deutschland und Großbritannien setzt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) heute in Wilhelmshaven ein bedeutendes Zeichen für die Energieversorgung der Zukunft. Das 725 Kilometer lange Unterwasser-Stromkabel soll im Jahr 2028 in Betrieb gehen und sowohl Deutschland als auch Großbritannien mit Strom versorgen.
Bereits jetzt gibt es 54 Stromleitungen von Deutschland in die Nachbarländer sowie nach Schweden und Norwegen, darunter auch vier Seekabel. Die Leitung nach England mit dem Namen Neuconnect ist Teil der geplanten 16 weiteren Interkonnektoren, die die Energieversorgung in Europa verbessern sollen. Die Kosten für dieses Projekt von knapp drei Milliarden Euro werden von einem Investoren-Konsortium übernommen.
Der Hintergrund für den Bau dieser deutsch-englischen Stromverbindung liegt unter anderem in der schwierigen Verteilung von Windenergie, die häufig durch Netzengpässe im Norden Deutschlands nicht effizient genug genutzt werden kann. Durch das neue Seekabel soll überschüssiger Windstrom auf die britische Insel geleitet werden, was die Energiesicherheit in beiden Ländern stärken und den Wettbewerb ankurbeln soll.
Die Bundesnetzagentur zeigt sich optimistisch, dass durch den Stromhandel zwischen Deutschland und England die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher sinken könnten. Der europäische Verbund ermöglicht es, Strom dort zu erzeugen, wo es am effizientesten ist, was zu einer gegenseitigen Profitabilität der Länder führen kann.
Insgesamt ist der Bau des Stromkabels zwischen Deutschland und Großbritannien ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und effizienteren Energieversorgung in Europa. Die Vernetzung der Stromnetze und der Austausch von Energie zwischen den Ländern können dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Nutzung erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben. Es bleibt zu hoffen, dass Projekte wie Neuconnect dazu beitragen, den Weg in eine klimafreundlichere Zukunft zu ebnen.