Rechnungshof kritisiert Milliardendeal für Soldaten-Kopfhörer: Moderne Technik als Gehörschutz?
Der Rechnungshof rügt den Milliardendeal des Verteidigungsministeriums für neue Kopfhörer der Bundeswehr, berichtet der „Spiegel“. Das Verteidigungsministerium plant, 2,8 Milliarden Euro für bis zu 203.000 moderne Gehörschutzkopfhörer mit Sprechfunktion auszugeben. Der Bundesrechnungshof warnt jedoch davor, dass diese moderne Technik für einen Großteil der Soldaten nutzlos sein könnte.
Laut dem Bericht des Rechnungshofs würden viele Soldaten die Sprechfunktion gar nicht nutzen können, da sie nicht mit Funkgeräten ausgestattet seien. Daher würden Zehntausende Soldaten die modernen Kopfhörer lediglich zum Gehörschutz verwenden, obwohl dieser auch mit einfacheren und günstigeren Modellen möglich wäre. Der Rechnungshof sieht darin ein Einsparpotenzial von 1,2 Milliarden Euro, das vom Verteidigungsministerium ignoriert werde.
Das Verteidigungsministerium verteidigt den geplanten Deal und betont die Notwendigkeit der Sprechsatzfunktion für jeden Soldaten. Es argumentiert, dass die Beschaffung zukunftsorientiert sei und eine einheitliche Ausbildung gewährleiste, auch wenn noch nicht alle Soldaten die Sprechsatzfunktion nutzen könnten. Diese Erklärung überzeuge den Rechnungshof jedoch nicht, berichtet der „Spiegel“.
Der Bericht des Rechnungshofs wirft die Frage auf, ob es sinnvoll ist, derartige Investitionen zu tätigen, wenn ein Großteil der Betroffenen die Technologie gar nicht nutzen kann. Die Diskussion um die Effizienz und den Nutzen solcher Milliardendeals ist wichtig, insbesondere wenn es um die Verwendung von Steuergeldern geht. Letztendlich muss die Bundesregierung nun entscheiden, ob sie den Milliardendeal für die neuen Kopfhörer der Bundeswehr genehmigt oder ob Anpassungen vorgenommen werden, um die Kritik des Rechnungshofs zu berücksichtigen.