Psychologin im Interview: Schutz der mentalen Gesundheit in Zeiten von Krieg und Krisen

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Die psychische Gesundheit schützen: Wie wir uns in Zeiten von Dauerkrisen wappnen können

Die ständige Konfrontation mit Dauerkrisen wie dem Klimawandel, internationalen Konflikten oder der aktuellen Pandemie kann unsere Psyche schwer belasten. Vor allem in einer Zeit, in der negative Nachrichten omnipräsent zu sein scheinen, ist es wichtig, auf unsere mentale Gesundheit zu achten.

Eine Studie zeigte, dass fast die Hälfte der Deutschen besorgter ist als noch vor einem Jahr. Die häufigsten Sorgen drehen sich um die politische Situation, die Zukunft der eigenen Kinder und die generelle Spaltung der Gesellschaft. Diese Belastungen können sich in Form von Grübeln, Erschöpfung und einem energetischen Tiefpunkt äußern, insbesondere bei jungen Menschen.

Um unsere mentale Gesundheit besser zu schützen, ist es wichtig, eine Balance im Umgang mit den Informationen zu finden. Die Psychologin Dr. Alena Rentsch betont im Interview, dass es entscheidend ist, auf die Qualität der Nachrichten zu achten und sich nicht ausschließlich über Social Media zu informieren. Der Konsum von Podcasts und das Lesen traditioneller Zeitungen können helfen, eine emotionale Distanz zu den belastenden Themen zu wahren.

Darüber hinaus ist es ratsam, den Medienkonsum auf bestimmte Zeiten zu beschränken und sich aktiv am realen Leben zu beteiligen. Treffen mit Freunden, Hobbys und andere Aktivitäten können helfen, die mentale Belastung zu reduzieren. Es ist ebenso wichtig, die durch die Nachrichten geweckte Energie positiv zu kanalisieren, sei es durch politisches Engagement, Demonstrationen oder Diskussionen mit anderen.

Der Begriff „German Angst“ deutet darauf hin, dass die Deutschen als besonders ängstlich gelten. Dr. Rentsch erklärt, dass die individuelle Bewältigung von Krisen stark von persönlicher Resilienz, sozialem Umfeld und früheren Erfahrungen abhängt. Angst an sich ist eine natürliche Reaktion, die uns vor Gefahren schützen kann. Es ist wichtig, die Angst anzuerkennen und nach Lösungen zu suchen.

Besonders bei jungen Menschen, die durch soziale Medien stark mit Negativnachrichten konfrontiert sind, ist es wichtig, den Medienkonsum zu begleiten. Eltern sollten ihre Kinder aktiv unterstützen, den Nachrichtenkonsum zu regulieren und bei Bedarf über belastende Themen zu sprechen. Eine offene Kommunikation und emotionale Präsenz der Eltern sind entscheidend, um die Kinder zu schützen und zu unterstützen.

Insgesamt ist es wichtig, in Zeiten der Dauerkrisen auf unsere mentale Gesundheit zu achten, eine gute Balance im Umgang mit negativen Nachrichten zu finden und unterstützende Maßnahmen zu ergreifen, um die psychische Belastung zu reduzieren.

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