Vier Soldaten der Bundeswehr wegen Diebstahls vor Gericht – Prozessbeginn geplatzt
Vier Soldaten der Bundeswehr sollen Ausrüstung im Wert von etwa 115.000 Euro aus Bundeswehr-Standorten gestohlen haben. Dabei handelt es sich um Digitalkameras, Spezialkopfhörer mit Sprechsatz, Kompasse, Funkgeräte und Ferngläser. Der Prozessbeginn wegen schweren Bandendiebstahls gegen die Soldaten vor dem Amtsgericht Eckernförde ist geplatzt, bevor die Anklage überhaupt verlesen werden konnte. Ein Befangenheitsantrag der Verteidiger gegen einen Schöffen, der selbst Marineangehöriger ist, führte dazu, dass der Prozess vertagt wurde. Das Verfahren soll nun vor dem Jugendschöffengericht verhandelt werden, da die Tatverdächtigen zum Zeitpunkt der Taten zwischen 18 und 21 Jahre alt waren. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft bezieht sich auf verschiedene Fälle von schweren Diebstählen, Sachbeschädigung sowie Verabredungen zum Verbrechen.
Darüber hinaus soll einer der Beschuldigten unerlaubt Waffen hergestellt und besessen haben sowie explosionsfähige Stoffe ohne die erforderliche Erlaubnis verwendet haben.
Angesichts dieser Vorfälle stellt sich die Frage, ob es ein Sicherheitsproblem bei der Bundeswehr gibt. Ein Sprecher der Bundeswehr betonte, dass es nie eine hundertprozentige Sicherheit geben wird, aber Maßnahmen ergriffen werden, um solche Taten zu verhindern. Dazu gehören unter anderem umzäunte Liegenschaften, Streifengänge von Wachen und die Zuordnung von Gegenständen und Materialien zu Verantwortlichen, die regelmäßig Vollzähligkeitskontrollen durchführen. Zudem wird betont, dass der Zugang zu Waffen streng kontrolliert ist.
Es bleibt abzuwarten, wie der Prozess weiter verläuft und ob weitere Details zu den Diebstählen und den Sicherheitsvorkehrungen bei der Bundeswehr ans Tageslicht kommen.