Massive Kritik am Bundes-Klinik-Atlas: Niedersächsischer Gesundheitsminister fordert sofortiges Handeln
Kritik am Bundes-Klinik-Atlas: Niedersächsischer Gesundheitsminister fordert sofortiges Handeln
Der Bundes-Klinik-Atlas, der im Internet über Leistungen und Qualität der Krankenhäuser informieren soll, steht aktuell massiv in der Kritik. Der Niedersächsische Gesundheitsminister, Andreas Philippi (SPD), hat gemeinsam mit der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aufgefordert, den Klinik-Atlas offline zu stellen. Philippi kritisiert, dass der Atlas aus politischen Gründen vor der Krankenhausreform „überprüft und umgesetzt“ wurde und nun vor Fehlern strotzt.
Philippi fordert, den Klinik-Atlas neu und seriös aufzusetzen, bevor er wieder online geht. Er betont, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie die Kliniken unter den Fehlern des Portals leiden und dass es Zeit ist, das Portal vom Netz zu nehmen. NKG-Chef Helge Engelke kritisiert ebenfalls die „eklatanten Fehldarstellungen“ des Vergleichsportals für Krankenhäuser.
Seit Mitte Mai ist der Klinik-Atlas online und sollte im Rahmen der Krankenhausreform die bundesweiten Krankenhäuser über Leistungen und Behandlungsqualität informieren. Allerdings gab es seit dem Start viele kritische Stimmen, darunter auch von Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin von der Decken. Eine Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft ergab zudem, dass rund 80 Prozent der Kliniken Fehler gemeldet haben.
Das Bundesgesundheitsministerium verteidigt den Klinik-Atlas und betont, dass die Hinweise ernst genommen werden, aber das Angebot weiter genutzt werden soll. Es handelt sich um ein Lernprojekt, das verbessert werden soll. Die Forderungen nach einer Überarbeitung des Klinik-Atlas werden jedoch lauter.
Es bleibt abzuwarten, ob der Bundesgesundheitsminister den Forderungen nachkommen wird und den Klinik-Atlas offline stellt, um ihn neu und seriös aufzusetzen. Die Kritik an dem Portal zeigt, dass Transparenz und Qualitätssicherung im Gesundheitswesen weiterhin wichtige Themen sind, die sorgfältig behandelt werden müssen.