Überlieger-Problematik im Krankenhaus: Pflegebedarf blockiert Betten und gefährdet Notfallversorgung
Ältere Menschen, die nach einem Krankenhausaufenthalt nicht entlassen werden können, sogenannte Überlieger, sind ein wachsendes Problem. Das Regionsklinikum Hannover (KRH) kämpft mit einer steigenden Anzahl von Fehlbelegungen auf seinen Stationen, da es an Pflegekräften, geeigneten Heimplätzen und Vorsorgeversorgungen mangelt.
Der Ärztliche Direktor des KRH, Prof. Jan Rudolf Ortlepp, berichtet, dass viele Betten mit Überliegern belegt sind, die eigentlich entlassbar wären, aber keine Nachversorgung haben. Dadurch stehen diese Betten nicht für die direkte Notfallversorgung zur Verfügung, was zu Problemen bei der Behandlung akut erkrankter Patienten führt.
Der Fachkräftemangel in der Pflege verschärft die Situation in den Krankenhäusern weiter. Der Branchenverband privater Anbieter in der Pflege warnt davor, dass Anbieter immer häufiger dazu gezwungen sind, nur noch einfach zu pflegende Klienten aufzunehmen, während komplizierte Patienten „aussortiert“ werden. Dies führt zu einer Überlastung der Pflegenden und einer unzureichenden Versorgung der Patienten.
Die steigende Zahl von Pflegebedürftigen und der gleichzeitig sinkende Anteil an Pflegepersonal führen zu einem massiven Versorgungsmangel in der Pflege. Der Großteil der Pflegebedürftigen wird zu Hause von Angehörigen versorgt, was jedoch auch zu Überlastungen führen kann.
Infolge dieser Entwicklungen plant das KRH die Einrichtung einer eigenen Kurzzeitpflege, um die Probleme der Überlieger und fehlenden Nachversorgung zu adressieren. Es bleibt zu hoffen, dass solche Maßnahmen die Situation verbessern und eine angemessene Versorgung für ältere Menschen mit Pflegebedarf gewährleisten können.
Es ist wichtig, dass die politischen Entscheidungsträger und Gesundheitseinrichtungen zusammenarbeiten, um langfristige Lösungen für die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen zu finden und eine angemessene Versorgung für alle Betroffenen sicherzustellen.