Solidarität für Pfarrer nach Kritik an Bistum Hildesheim: Stadtgesellschaft von Wolfenbüttel unterstützt Eggers
Der mutige Schritt von Pfarrer Matthias Eggers, die mangelnde Aufklärung von sexuellem Missbrauch durch das Bistum Hildesheim anzuprangern, hat in Wolfenbüttel große Solidarität hervorgerufen. Nach einem Interview mit der „Hildesheimer Allgemeinen Zeitung“, in dem Eggers fehlende Aufklärung seitens des Bistums kritisierte, besuchten rund 1.000 Menschen den Gottesdienst in der St. Petrus-Kirche.
Es zeigt sich, dass die Gemeinde das Thema Missbrauch ernst nimmt und konsequent Aufklärung fordert. Allerdings führte das Interview auch zu Konsequenzen für Pfarrer Eggers. Nach einem Gespräch mit Bischof Heiner Wilmer wurde er gebeten, eine Auszeit zu nehmen und sein Amt zur Verfügung zu stellen. Es besteht sogar die Möglichkeit eines Amtsenthebungsverfahrens.
Die Reaktion des Bistums Hildesheim, die bereits vor der Veröffentlichung des Interviews geplant war, stößt auf Kritik. Bürgermeister Ivica Lukanic schrieb einen offenen Brief an den Bischof und fordert, den Dialog fortzuführen und nicht durch Personalentscheidungen zu beenden. Er lobt Pfarrer Eggers für sein mutiges Handeln, Missstände öffentlich anzusprechen, und bezeichnet die Reaktion des Bistums als übertrieben.
Die Gemeindemitglieder von Wolfenbüttel haben sich nun mit einer Unterschriftenaktion für Pfarrer Eggers eingesetzt. Die Diskussion um den Umgang mit Missbrauchsfällen in der Kirche bleibt also weiterhin aktuell und kontrovers. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um Pfarrer Eggers weiterentwickeln wird und ob das Bistum auf die Forderungen der Stadtgesellschaft reagieren wird.