Legale Wege zu Cannabis: Clubs, Eigenanbau und Samenkauf – Was ist erlaubt?

Cannabis im Verein erhalten? Ja!

In Deutschland ist der Erwerb von Cannabis außerhalb von Modellregionen nur über sogenannte Cannabis-Clubs oder „Cannabis Social Clubs“ mit bis zu 500 Mitgliedern legal. Diese Clubs, neben dem privaten Anbau, sind die einzige legale Bezugsquelle für Gras. Selbst wer gelegentlich konsumiert und nicht mehr von Dealern kaufen möchte, muss einem solchen Verein beitreten. Es ist nicht erlaubt, die Droge von einem anderen Clubmitglied zu erhalten, da der Verkauf und die Weitergabe an Jugendliche und Erwachsene weiterhin verboten sind.

Die Vereinsmitglieder können monatlich bis zu 50 Gramm Cannabis erhalten, während Personen zwischen 18 und 21 Jahren bis zu 30 Gramm bekommen können – mit einem THC-Gehalt von höchstens zehn Prozent. Die Finanzierung des Anbaus im Verein erfolgt über Mitgliedsbeiträge, es findet also kein Verkauf im herkömmlichen Sinne statt.

Cannabis auf dem Schwarzmarkt zu kaufen bleibt weiterhin strafbar für alle. Es gibt sogar verschärfte Strafen, insbesondere für den Verkauf an Minderjährige, um den Jugendschutz zu stärken.

Auch die Einfuhr von Cannabis aus den Niederlanden nach Deutschland bleibt verboten. Es ist nur erlaubt, Cannabissamen aus der EU für den Eigenanbau oder für Anbauvereine mitzubringen. Wer glaubt, dass er nach dem Besuch von niederländischen Coffeeshops mit Cannabis zurück nach Deutschland kommen kann, irrt sich.

Wer keine Mitgliedschaft im Club haben möchte, kann auch selbst bis zu drei weibliche Cannabis-Pflanzen anbauen. Samen oder Stecklinge dafür können in einem Cannabis-Club erworben werden, auch als Nicht-Mitglied. Die Regeln für den Betrieb solcher Vereine treten am 1. Juli in Kraft. Jedoch ist das Ernten nur für den Eigenkonsum erlaubt, ebenso wie das Verschenken an Freunde oder Mitbewohner. Ein Verstoß gegen diese Regelungen kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden.

Es ist also wichtig, sich über die gesetzlichen Bestimmungen in Bezug auf den Besitz und Konsum von Cannabis in Deutschland zu informieren, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.