Gesundheitsbäder in Sachsen: Weniger Besucher und hohe Kosten bedrohen Kurorte

Die Gesundheitsbäder in den sächsischen Kurorten kämpfen derzeit mit sinkenden Besucherzahlen, die noch nicht das Niveau vor der Corona-Pandemie erreicht haben. Laut einer Umfrage des Sächsischen Heilbäderverbandes besuchten im vergangenen Jahr 1,27 Millionen Menschen die Gesundheitsbäder in Sachsen, was nur 91 Prozent der Besucher von 2019 entspricht.

Besonders stark betroffen waren die Gesundheitsbäder, die aufgrund der Corona-Einschränkungen lange geschlossen bleiben mussten. Hinzu kamen Probleme wie Fachkräftemangel, steigende Energiepreise und gestiegene Lebenshaltungskosten, die die Situation für die Kurorte zusätzlich erschwerten. Viele Bäder mussten während der Schließzeiten Investitionsmittel aufbrauchen oder Kredite aufnehmen, was nun zu einem Investitionsstau führt.

Die Besuchszahlen entwickeln sich in den einzelnen Kurorten sehr unterschiedlich. Während einige Orte wie Bad Brambach dank neuer Therapiemöglichkeiten wie Radon-Therapiezentren stark zulegen konnten, bleiben andere weit hinter den Zahlen von 2019 zurück. Bad Schlema und das Thermalbad Wiesenbad im Erzgebirgskreis verzeichnen zwischen 50 und 70 Prozent der damaligen Auslastung, vor allem aufgrund laufender Baumaßnahmen und eingeschränkter Attraktivität für Gäste.

Eine Hoffnung der Kurorte war die Einführung von Long-Covid-Kuren für Betroffene des Post-Covid-Syndroms. Allerdings ist die Resonanz bisher eher verhalten, da die Kosten für diese Kuren von den Patienten selbst getragen werden müssen und die Behandlungsansätze noch in der Forschung sind. Nur vereinzelt verzeichnen sächsische Kurorte wie Bad Brambach Erfolge mit solchen Kuren.

Trotz der aktuellen Herausforderungen bleiben die Kurorte optimistisch und arbeiten daran, ihre Angebote zu optimieren und neue Therapiemöglichkeiten anzubieten. Die Hoffnung liegt darin, dass sich die Besucherzahlen stabilisieren und die Kurorte langfristig wieder zu alter Stärke zurückfinden können.