Notdienst-Poolärzte: Hohe Belastung und fehlende Lösungen
Die ärztliche Versorgung in Deutschland steht vor neuen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Notdienste. In einem aktuellen Urteil des Bundessozialgerichts wurde entschieden, dass Poolärzte, die bisher als Freiberufler tätig waren, nun sozialversicherungspflichtig beschäftigt werden müssen. Dies hat zur Folge, dass die niedergelassenen Hausärzte seit Jahresbeginn alle Notdienste übernehmen müssen, da die Poolärzte ihre Tätigkeit eingestellt haben.
Dies führt zu einer zusätzlichen Belastung der niedergelassenen Ärzte, die bereits an der Belastungsgrenze arbeiten. Die Zahl der Notdienst-Schichten hat sich für viele Praxen deutlich erhöht, was zu Engpässen und längeren Wartezeiten für die Patienten führt. In einigen Regionen mussten Anlaufpraxen sogar vorübergehend geschlossen werden, was die Situation noch verschärft.
Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein sowie der Hausärzteverband fordern daher eine Anpassung der gesetzlichen Regelungen, um die ärztlichen Notdienste dem Rettungsdienst gleichzustellen. Bisherige Gespräche mit den zuständigen Bundesministerien haben keine konkreten Lösungen ergeben.
Die Unsicherheit und Belastung für die niedergelassenen Ärzte sowie die Auswirkungen auf die Patienten sind gravierend. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und ob es gelingen wird, die Versorgung im ärztlichen Notdienst langfristig zu sichern. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten, um eine Lösung zu finden, die sowohl die Bedürfnisse der Ärzte als auch der Patienten berücksichtigt.