Pflegefachkraft-Ausbildung: 99 Prozent wählen generalistischen Abschluss
Drei Jahre nach der Einführung des Ausbildungsberufs der Pflegefachkraft zieht das Statistische Bundesamt eine positive Bilanz. Rund 33.600 Menschen haben im Jahr 2023 erstmals diese Ausbildung abgeschlossen, wobei 99 Prozent von ihnen einen generalistischen Abschluss als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann gewählt haben. Lediglich ein minimaler Anteil erfüllte einen Abschluss mit Schwerpunkt Gesundheits- und Kinderkrankenpflege oder Altenpflege.
Die neue Ausbildung, die seit 2020 angeboten wird, vereint die bis dahin getrennten Ausbildungen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sowie Altenpfleger und dauert in Vollzeit drei Jahre.
Trotz der positiven Entwicklung im Bereich der Ausbildung gibt es laut dem Präsidenten des Arbeitgeberverbandes Pflege, Thomas Greiner, weiterhin Herausforderungen in der Altenpflege. Die steigende Zahl der zu pflegenden Menschen und der altersbedingte Austritt von Pflegefachpersonal aus dem Beruf könnten zu Engpässen führen. Greiner plädiert daher dafür, Pflegefachpersonen mehr eigenverantwortliches Handeln zu ermöglichen und sie von bürokratischen Aufgaben zu entlasten.
Auch Gerald Gaß, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, sieht die Entbürokratisierung als essenzielle Reform an, um den Teufelskreis aus zu viel Bürokratie und zu wenig Personal auf den Stationen zu durchbrechen. Eine Reduzierung der Bürokratiezeit um die Hälfte könnte laut Gaß rund 70.000 Vollzeitkräfte für die Patientenversorgung freisetzen.
Es zeigt sich also, dass neben der Ausbildung auch strukturelle Veränderungen und eine stärkere Entlastung des Pflegepersonals notwendig sind, um die Herausforderungen im Pflegebereich langfristig zu bewältigen. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik und die Arbeitgeber hier gemeinsam Lösungen finden, um eine qualitativ hochwertige Pflege auch in Zukunft sicherzustellen.