Traditionelle Pfingstprozession in Dortmund-Huckarde: Geschichte und Brauchtum
Die „Pingsthuekke“ in Dortmund-Huckarde – Tradition und Geschichte
Wenn sich die Karusselle im Ortskern von Dortmund-Huckarde drehen und tausende Menschen über das Pfingstwochenende in den Budengassen auf den Beinen sind, geht das auf eine lange Tradition zurück. Die „Pingsthuekke“, auch bekannt als die Huckarder Pfingstkirmes, hat einen kirchlichen Ursprung und ist eng mit dem Brauchtum verbunden.
Ein ökumenischer Gottesdienst zur Eröffnung und die große Pfingstprozession sind feste Bestandteile des Kirmesprogramms. Die Prozession erinnert an historische Grenzbegehungen und hat ihre Wurzeln in alten Traditionen, die bis ins späte Mittelalter zurückreichen. Seit dem 9. Jahrhundert war Huckarde eine Exklave des Stiftes Essen an der Grenze zur Grafschaft Dortmund und der Grafschaft Mark. Der Hofgerichtstag, zu dem alle Bauern aus umliegenden Dörfern kommen mussten, inklusive der Grenzumgänge, spielte eine wichtige Rolle.
Ursprünglich dienten die Grenzumgänge dazu, die Grenzen des Oberhofes festzulegen. Später entwickelte sich der Umgang zur Segnung der Felder und wurde schließlich zur Pfingstprozession umfunktioniert. An Pfingstmontag ziehen die Gläubigen der Urbanuskirche zu vier Segensstationen in Huckarde, um den Segen zu empfangen.
Die „Pingsthuekke“ ist daher nicht nur eine Kirmes, sondern ein Fest, das tief in der Geschichte und Tradition des Ortes verwurzelt ist. Auch wenn in den Jahren 2020 und 2021 die Kirmes aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste, wird die Tradition dennoch aufrechterhalten. Pfarrer Michael Ortwald zog allein mit seinem Vikar durch die Straßen, um die Segensstationen aufzubauen und zu beten.
Die „Pingsthuekke“ ist somit mehr als nur eine Kirmes – sie ist ein Stück lebendige Geschichte, das die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Vergangenheit und ihren Traditionen zeigt. Die Veranstaltung bietet neben dem kirchlichen Programm auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Musik, Feuerwerk und Jahrmarktsständen.
Die „Pingsthuekke“ in Dortmund-Huckarde ist eine einzigartige Mischung aus Rummel und kirchlichem Brauchtum, die jedes Jahr tausende Besucher anzieht und die Geschichte und Tradition des Ortes lebendig hält.