Grüner Bunker auf St. Pauli: Naturerlebnis mitten in der Stadt
Abseits vom Trubel der Stadt, mitten in St. Pauli, erhebt sich ein grauer Betonkoloss: Der ehemalige Flakbunker an der Feldstraße. Doch seit dem 5. Juli 2024 hat sich dieser Koloss in einen grünen Bunker verwandelt. Rund um den viereckigen Bau wurde ein Bergpfad angelegt, der auf das Dach des Bunkers führt, von dem aus man einen beeindruckenden Blick über Hamburg genießen kann. Dieses Projekt, das als landschaftsarchitektonisches Pionierprojekt bezeichnet wird, soll den Bunker zu einer Naturoase inmitten der Stadt machen.
Der Zugang zum Bergpfad und Dachgarten ist für alle frei und barrierefrei gestaltet. Es gibt sowohl Rampen als auch Treppen sowie einen Aufzug. Der Dachgarten erstreckt sich über rund 1.400 Quadratmeter und bietet Platz für bis zu 900 Personen gleichzeitig. In den warmen Monaten ist der Garten von 9 bis 21 Uhr geöffnet, während für die kalte Jahreszeit noch andere Öffnungszeiten geplant sind.
Das gesamte Projekt hat etwa 60 Millionen Euro gekostet und wurde von einem Privatinvestor, Thomas Matzen, finanziert. Neben dem Bergpfad und dem Dachgarten beherbergt der Bunker auch ein Hotel, Gastronomie und eine Mehrzweckhalle für Sport- und Kulturveranstaltungen. Ein Gedenk- und Informationsort rund um die Geschichte des Bunkers wurde ebenfalls geschaffen. Ursprünglich war die Eröffnung für April geplant, musste aber aufgrund von Bau- und Witterungsbedingungen verschoben werden.
Am Eröffnungstag gab es bereits großen Andrang auf den Bergpfad und den Dachgarten. Aus Sicherheitsgründen mussten diese am Nachmittag jedoch geschlossen werden, da ein EM-Fanfest auf dem Heiligengeistfeld stattfand und mit vielen Besuchern gerechnet wurde. Die Begrenzung auf 900 Besucherinnen und Besucher dient ebenfalls der Sicherheit und wird streng kontrolliert.
Das Projekt des Grünen Bunkers auf St. Pauli zeigt, wie aus einem grauen Relikt aus vergangenen Zeiten eine lebendige und grüne Oase mitten in der Stadt entstehen kann. Es ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Brachflächen und alte Gebäude sinnvoll und nachhaltig genutzt werden können, um neue Lebensräume und Begegnungsstätten zu schaffen.