Bundesgesundheitsminister plant erleichterte Nierenspenden zur Bekämpfung des Organmangels in Deutschland
Deutschland hat lange Zeit ein Problem mit einer niedrigen Organspendebereitschaft und damit auch mit einem Organmangel gehabt. Doch jetzt scheint sich etwas zu ändern. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant eine Änderung des Transplantationsgesetzes, die es erleichtern soll, Nieren anonym zu spenden.
Bisher waren Lebensorganspenden in Deutschland nur engen Verwandten, Ehegatten und anderen nahestehenden Personen erlaubt. Mit der geplanten Gesetzesänderung sollen nun auch Nieren zwischen Paaren, die kein persönliches nahes Verhältnis zueinander haben, getauscht werden können. Dadurch könnte es mehr Nierenspenden geben und somit auch mehr Menschen geholfen werden, die dringend auf eine Spende angewiesen sind.
Der Deutsche Ärztetag hatte bereits vor drei Jahren die sogenannten Cross-over-Lebensspenden gefordert, bei denen Nieren zwischen Paaren ausgetauscht werden, die kein genetisch passendes Organ für ihren Partner haben. Mit der geplanten Gesetzesänderung sollen diese Spenden anonym erfolgen und von Transplantationszentren organisiert werden, um einen illegalen Organhandel zu verhindern.
Darüber hinaus sollen auch erweiterte Regeln zum Schutz der Spenderinnen und Spender eingeführt werden. Dazu gehören eine umfassende Aufklärung, medizinische und psychosoziale Beratung sowie die Bestellung von Vertrauenspersonen, die die Spender während des gesamten Prozesses begleiten.
Es bleibt abzuwarten, ob die geplante Gesetzesänderung tatsächlich zu einem Anstieg der Organspendebereitschaft in Deutschland führen wird. Doch es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um das Problem des Organmangels im Land zu bekämpfen und mehr Menschen eine Chance auf ein gesünderes Leben zu geben.