Gesundheitskioske in ärztlich unterversorgten Gebieten werden nicht umgesetzt: Ministerium streicht geplantes Gesetz
Gesundheitskioske in Deutschland – eine Idee, die nicht umgesetzt wird
Die Idee von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Gesundheitskioske in ärztlich unterversorgten Gebieten einzurichten, sorgte in den letzten Monaten für Diskussionen. Doch nun wurde bekannt, dass diese Pläne nicht realisiert werden – das berichtet zumindest das ARD-Hauptstadtstudio. Lauterbachs Ministerium habe die Gesundheitskioske vollständig aus einem Entwurf des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes gestrichen.
Ursprünglich war geplant, bis zu 1.000 Gesundheitskioske bundesweit einzurichten, um vor allem in sozialen Brennpunkten einen niedrigschwelligen Zugang zur Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Pflegefachkräfte sollten dort medizinische Routineaufgaben übernehmen. Doch Kritiker, darunter Ärztevertreter und auch die FDP, äußerten Bedenken. Es wurde bemängelt, dass durch die Kioske eine unnötige Parallelstruktur zur ärztlichen Versorgung entstehen würde. Zudem war unklar, woher das Personal für die Anlaufstellen kommen sollte.
Die FDP bezeichnete die Gesundheitskioske als „ineffiziente Doppelstruktur“ und warnte vor einem erheblichen Ausgabenrisiko, das zu höheren Krankenkassenbeiträgen führen könnte. Auch der GKV-Spitzenverband äußerte Bedenken hinsichtlich der möglichen Kosten.
Bislang gibt es einige Gesundheitskioske als Pilotprojekte. Ursprünglich sollten die Anlaufstellen von den Kommunen initiiert und mehrheitlich von den Krankenkassen gefördert werden. Lauterbach hatte die Kioske als Maßnahme gegen eine drohende Unterversorgung von Hausärzten und Psychotherapeuten verteidigt.
Die Absage der Gesundheitskioske zeigt, dass die Umsetzung von innovativen Ideen im Gesundheitswesen nicht immer einfach ist. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen stattdessen ergriffen werden, um die ärztliche Versorgung in unterversorgten Gebieten zu verbessern.