„Schließung des ZF-Werks in Eitorf bis 2027: Mitarbeiter kämpfen um ihre Zukunft“

Seit Jahren hängt über dem ZF-Werk an der Bogestraße in Eitorf das Damoklesschwert der Schließung. Im September 2022 hatte der Konzern angekündigt, das Werk bereits zwei Jahre früher aus wirtschaftlichen Gründen zu schließen. Doch dank des Drucks der Mitarbeiter wird die Produktion nun doch erst bis Ende 2027 auslaufen.

Die Mitarbeiter hatten mit Demonstrationen und einem starken Engagement den Konzern dazu gebracht, die Schließung zu verschieben. Betriebsbedingte Kündigungen sind nun bis Ende 2025 ausgeschlossen, aber für Betriebsrat Heiko Höfer reicht das nicht aus. Er fordert, dass ZF eine soziale Verantwortung übernimmt und bei einer Fortführung des Werks unterstützt.

Dennoch ist die Verlagerung der Produktionslinien nach Ende 2027 bereits beschlossene Sache. Die Produktion der Stoßdämpfer, die bisher in Eitorf hergestellt wurden, soll zukünftig in der Türkei stattfinden, da dies kostengünstiger ist. Diese Entscheidung stellt die Region vor große Herausforderungen, da Eitorf als strukturschwach gilt.

Mit der Schließung von ZF droht nicht nur der Verlust von 690 Arbeitsplätzen, sondern auch mittelbar könnten bis zu 1.500 Menschen betroffen sein. Dies stellt die Gemeinde vor enorme finanzielle Belastungen, da die Wirtschaftskraft durch den Wegfall der Arbeitsplätze sinkt.

Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich schwierig, da Investoren sich bisher zurückhalten. Die Gewerkschaft ICH G Metall Bonn-Rhein-Sieg setzt sich für die Schaffung neuer Industrie-Arbeitsplätze in Eitorf ein, um die Lücke zu schließen. Bürgermeister Rainer Viehof zeigt sich enttäuscht über mangelnde Unterstützung aus Berlin und Düsseldorf.

Die Zukunft von Eitorf als Standort für Unternehmen steht auf dem Spiel. Um diese Entwicklung zu diskutieren, wird das WDR 5-Stadtgespräch am 21.3.2024 live aus Eitorf übertragen. Thema der Diskussion: „Was, wenn große Arbeitgeber gehen?“. Es bleibt abzuwarten, wie die Gemeinde und die betroffenen Arbeitnehmer mit dieser Herausforderung umgehen werden.