Europawahl in Deutschland gestartet – 65 Millionen Bürgerinnen und Bürger zur Abstimmung aufgerufen
Die Europawahl 2022 in Deutschland hat begonnen und heute sind insgesamt 65 Millionen Bürgerinnen und Bürger zur Wahl des Europäischen Parlaments aufgerufen. Die Wahllokale haben bis 18.00 Uhr geöffnet. Neben Deutschland wird auch in 20 weiteren EU-Staaten gewählt, mit insgesamt 360 Millionen wahlberechtigten Menschen in der gesamten EU.
In Deutschland treten etwa 1400 Wahlbewerber für 35 Parteien und politische Vereinigungen an, um die 96 deutschen Sitze im Europaparlament zu gewinnen. Umfragen deuten darauf hin, dass die Union in Deutschland deutlich vorne liegt, gefolgt von der SPD, den Grünen und der AfD. In anderen EU-Staaten wie Österreich, Frankreich und Italien könnte die Rechte der Parteien stark abschneiden.
Die erste Prognose für die Sitzverteilung im neuen Europaparlament wird am Sonntagabend erwartet, gefolgt von vorläufigen Ergebnissen aus einigen EU-Staaten später in der Nacht. Gleichzeitig finden in mehreren deutschen Bundesländern Kommunalwahlen statt, die als Stimmungstest für die Landtagswahlen im September gelten.
Am Tag vor der Europawahl fanden in mehreren Städten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie statt. In Berlin demonstrierten rund 15.000 Menschen für Vielfalt und Toleranz. Der Wahlkampf war bis zuletzt von Angriffen auf Politiker geprägt, wie dem Angriff auf einen AfD-Politiker in Dresden.
CDU-Chef Friedrich Merz warb am Tag vor der Wahl für die amtierende EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Von der Leyen bewirbt sich für eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission und gilt als respektierte Figur in Europa und weltweit.
Die Europawahl ist die größte demokratische Abstimmung weltweit und die einzige Direktwahl über Staatsgrenzen hinweg. Es wird spannend sein zu sehen, wie sich die politische Landschaft in Deutschland und der EU nach dieser Wahl verändern wird.