Mann in Göttingen aus Bus geworfen: Kritik an Smartphone-Ticket-Regelung
Seit Anfang des Jahres wurde das Deutschlandticket in Papierform abgeschafft und durch eine digitale Chipkarte ersetzt. Diese Karte kann auch ohne Smartphone genutzt werden, allerdings ist sie noch nicht flächendeckend verfügbar. Dies führte zu einem Vorfall in Göttingen, bei dem ein Mann aus einem Bus geworfen wurde, weil er sein ausgedrucktes Ticket vorzeigen wollte.
Die Verkehrsbetriebe argumentieren, dass ausgedruckte Tickets, Screenshots oder Bilder die Tarifbestimmungen unterlaufen und daher nicht als gültiges Ticket gelten. Kritik am Vorgehen kommt vom Fahrgastverband Pro Bahn, der eine Übergangslösung für Menschen ohne Smartphone fordert.
Gerd Aschoff, Vorsitzender von Pro Bahn, kritisiert diese Regelung als diskriminierend für große Gruppen, inklusive einkommensschwacher Menschen und junger Schüler, die oft kein Smartphone besitzen. Er fordert von den Verkehrsbetrieben mehr Fingerspitzengefühl bei Fahrscheinkontrollen, bis die Chipkarte flächendeckend verfügbar ist.
Der Verkehrsverbund Südniedersachsen (VSN) sieht hingegen kein Problem und empfiehlt, dass Personen ohne Smartphone eine Chipkarte bei einem anderen Verkehrsverbund erwerben können. Die Einführung der Chipkarte in Göttingen ist für den Spätsommer geplant, jedoch bleibt abzuwarten, ob dies das Problem für alle Betroffenen lösen wird.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die Verkehrsbetriebe auf die Kritik reagieren werden. In der Zwischenzeit sollten Menschen ohne Smartphone alternative Möglichkeiten in Erwägung ziehen, um das Deutschlandticket nutzen zu können.