Marburger Bund ruft bundesweiten Ärztestreik aus: Warnstreik an Unikliniken in Niedersachsen
Heute, am 11. März 2024, rufen der Marburger Bund und die Ärzte in den Universitätskliniken zu einem bundesweiten Ärztestreik auf. Betroffen sind unter anderem die Unikliniken in Göttingen und Hannover. Eine gemeinsame Kundgebung ist in Göttingen für 12 Uhr geplant. Aufgrund des Streiks werden in den betroffenen Kliniken Einbrüche erwartet, sodass nicht dringende Operationen verschoben werden können. Dennoch wird ein Notdienst in allen Kliniken gewährleistet.
Der Marburger Bund hat die Ärzte in 23 Uni-Kliniken zum Streik aufgerufen, da sie die längsten Wochenarbeitszeiten und den höchsten Anteil an Patienten in der Maximalversorgung haben. Andreas Botzlar, der zweite Vorsitzende des Marburger Bundes, kritisiert die mangelnden Gehälter und Arbeitsbedingungen für die Ärzte. Er betont die Bedeutung hochqualifizierter Ärzte für das System der Unikliniken und fordert Verbesserungen in diesen Bereichen, um sie nicht weiter zu vergraulen.
Die vierte Verhandlungsrunde zwischen dem Marburger Bund und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TDL) endete ohne Ergebnis. Die Ärzteschaft fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt pro Jahr sowie höhere Zuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit. Zudem sollen die Regelungen zur Schicht- und Wechselschichtarbeit überarbeitet werden. Nachdem alle Versuche, eine Einigung zu erzielen, an der mangelnden Kompromissfähigkeit der Länder gescheitert sind, erhöht der Marburger Bund nun den Druck durch den Streik.
Bereits am 30. Januar beteiligten sich tausende Medizinerinnen und Mediziner an einem Warnstreik. Die Forderungen nach besseren Gehältern und Arbeitsbedingungen sind also seit längerem im Raum. Die Ärzteschaft setzt sich für faire Bedingungen und Anerkennung ihrer Leistungen ein, um die Qualität der medizinischen Versorgung sicherzustellen.
Es bleibt abzuwarten, wie die Verhandlungen zwischen dem Marburger Bund und der TDL weitergehen und ob es zu einer Einigung kommen wird. Der heutige Ärztestreik zeigt jedenfalls deutlich, dass die Ärzteschaft geschlossen für ihre Interessen eintritt und Verbesserungen in der Arbeitswelt der Uni-Kliniken fordert.