Armut in Deutschland: Zahl stagniert auf hohem Niveau

Die neuesten Zahlen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zeigen, dass die Armut in Deutschland weiterhin auf einem hohen Niveau stagniert. Laut dem aktuellen Armutsbericht des Verbands sind mehr als 14 Millionen Menschen in Deutschland von Armut betroffen. Obwohl der Anteil an der Gesamtbevölkerung minimal gesunken ist, ist die absolute Zahl der Armen um 100.000 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Kinderarmut, die laut dem Bericht einen Rekordwert erreicht hat. Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt demnach in Armut. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Haushalte mit drei oder mehr Kindern, Erwerbslose, Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen und Migrationshintergrund sowie Frauen.

In der Region Mitteldeutschland, insbesondere in Thüringen und Sachsen-Anhalt, sind überdurchschnittlich viele Menschen von Armut betroffen. In Thüringen waren 18,4 Prozent der Bevölkerung arm, während in Sachsen-Anhalt rund jeder fünfte Mensch als arm gilt. Die Zahlen zeigen, dass die Armutsproblematik in diesen Regionen verstärkt angegangen werden muss.

Der Paritätische Verband bezieht sich bei seiner Auswertung auf den Mikrozensus des Statistischen Bundesamts. Die Armutsquote wird definiert als der Anteil der Menschen, deren Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung liegt. Dies betrifft Haushalte unterschiedlicher Zusammensetzungen, die unter einer festgelegten Einkommensgrenze liegen.

Es ist wichtig, dass diese alarmierenden Zahlen ernst genommen werden und Maßnahmen ergriffen werden, um die Armutssituation in Deutschland zu verbessern. Die Corona-Pandemie, die Energiekrise und die hohe Inflation sind nur einige der Faktoren, die zur Verschärfung der Armut beitragen. Es ist an der Zeit, dass Regierung, Politik und Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten, die Armut in Deutschland nachhaltig zu bekämpfen und allen Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.