Neuer Regelstandard für kostengünstiges Bauen vorgestellt
In letzter Zeit war es so teuer wie nie, eine Wohnung oder ein Haus zu bauen. Egal ob Neubau oder Sanierung – die Kosten sind kontinuierlich gestiegen, was sich auch in den Preisen für Baustoffe wie Beton, Stahl oder Holz widerspiegelt. Aber warum ist Bauen so teuer geworden und gibt es Lösungsansätze, um den Wohnungsbau kostengünstiger zu gestalten?
In Schleswig-Holstein wurden neue Ideen und Lösungsansätze präsentiert, um das Bauen einfacher und bezahlbarer zu machen. In einer gemeinsamen Studie des Landes Schleswig-Holstein, des Gemeindetags und der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE) wurde untersucht, wie die Baukosten reduziert werden können. Die Ergebnisse wurden kürzlich von Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und ARGE-Geschäftsführer Dietmar Walberg vorgestellt.
Ein Hauptgrund für die hohen Baukosten liegt in den Standards, die beim Bau neuer Häuser gelten. Standards wie begrünte Dächer, Tiefgaragen oder Fahrstühle sind sinnvoll, aber nicht in jedem Gebäude zwingend notwendig. Die Ministerin stellte den „Regelstandard Erleichtertes Bauen“ vor, der Maßnahmen vorsieht, um die Baukosten zu reduzieren, indem unnötige Standards überdacht und angepasst werden.
Die Studie zeigte, dass eine kostenbewusste und intelligente Planung entscheidend ist, um Vorhaben umzusetzen, die bezahlbar und lebenswert sind. Durch die Anwendung des neuen Baustandards könnten bis zu 25 Prozent der Baukosten eingespart werden. Maßnahmen wie die Reduzierung der Wand- und Deckenstärke oder die Vermeidung von unnötigen Keller- oder Tiefgaragen könnten zu kostengünstigerem und ressourcenschonendem Bauen führen.
Die Politik und Verbände in Schleswig-Holstein zeigen sich größtenteils positiv gegenüber den vorgeschlagenen Maßnahmen. Die Architektenkammer und der Baugewerbeverband unterstützen die neuen Standards, fordern aber auch rechtliche Sicherheiten für Bauherren. Es gibt jedoch auch juristische Bedenken gegenüber dem neuen Baustandard, die noch geklärt werden müssen, um die Umsetzbarkeit und Rechtssicherheit zu gewährleisten.
Insgesamt zeigen die neuen Ideen und Lösungsansätze in Schleswig-Holstein, dass es Möglichkeiten gibt, den Wohnungsbau kostengünstiger und ressourcenschonender zu gestalten. Durch eine intelligente und kostenbewusste Planung sowie die Überprüfung und Anpassung von Standards kann das Bauen in Zukunft einfacher und bezahlbarer werden.