Ärztin plädiert für Berücksichtigung der planetaren Gesundheit in Leitlinien
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und betrifft uns alle – auch im Gesundheitswesen. Die Direktorin des Instituts für Allgemeine Medizin an der Universität Köln, Beate Müller, spricht sich dafür aus, die planetare Gesundheit in jeder Leitlinie zu berücksichtigen.
Was bedeutet das konkret? Es geht darum, den Treibhausgasabdruck medizinischer Therapien zu bedenken und sich für den Klimaschutz im Gesundheitswesen einzusetzen. Ärzte haben nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Verantwortung, etwas zu verändern. Es wird empfohlen, die eigene Treibhausgasemissionen zu reduzieren und sich für nachhaltige Praktiken einzusetzen.
Das Bewusstsein innerhalb der Ärzteschaft hat sich in den letzten Jahren verändert und es gibt mittlerweile Fortbildungen zu diesem Thema. Ein Beispiel für ein Projekt, das diese Thematik konkret angeht, ist das Innovationsfondsprojekt „Adapt-Heat – Hitzesensible Medikationsanpassung“. Ziel des Projekts ist es, Medikationsanpassungen bei Hitzewellen vorzunehmen, um das hitzebedingte Gesundheitsrisiko zu minimieren.
Es ist wichtig, bereits jetzt mit den Patienten über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit zu sprechen. Zum Beispiel können Blutdruckpatienten bei Hitzewellen ihre Medikation anpassen müssen, da der Blutdruck durch den Klimawandel fallen kann. Auch im Urlaub sollten die Folgen des Klimawandels bedacht werden, wie die Ausbreitung von Krankheiten durch Mücken.
Es liegt also auch in der Hand der Ärzte, durch kleine Maßnahmen wie die Umstellung von Dosieraerosolen auf Pulverinhalatoren bei Asthmatikern, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Es ist wichtig, sich dieser Verantwortung bewusst zu sein und aktiv zu handeln, um die planetare Gesundheit zu verbessern.