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Deutsche Autoindustrie: Fehleinschätzung bei Batterieplänen

Die deutschen Automobilhersteller hatten ehrgeizige Pläne, Deutschland zum Batterieland zu machen und in Kaiserslautern ein Produktionszentrum für Energiespeicher aufzubauen. Mercedes-Benz beteiligte sich vor gut drei Jahren am Projekt Automotive Cells Company (ACC) mit globalen Ambitionen. Doch nun mussten sie feststellen, dass aus der geplanten Gigafabrik vorerst nichts wird.

Die deutsche Autoindustrie hat die Batterieproduktion lange Zeit als eine „Commodity“, also als Stangenware, angesehen, die einfach zu beziehen ist. Doch diese Fehleinschätzung hat sich als fatal erwiesen, da sich die Bedingungen auf dem Weltmarkt geändert haben. Die deutschen Autobauer haben bei ihren Batterieprojekten immer wieder den Stecker gezogen oder die Zusammenarbeit mit ausländischen Produzenten bevorzugt, da sie das Vertrauen in die heimische Produktion verloren haben.

Die deutsche Perspektive ist zu klein, sagt Experte Dr. Philipp Seidel, und die Autoindustrie muss europaweit denken, um den technologischen Rückstand gegenüber China aufzuholen. Die europäische Batterieindustrie steckt in einer Zwickmühle, da sie schnell Kapazitäten aufbauen muss, bevor die Technologien veralten. Es fehlt jedoch an Planungssicherheit und Investitionen.

Die Frage ist, ob die deutschen Autobauer in der Lage sind, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um den drohenden Deindustrialisierungsentscheidungen entgegenzuwirken. Batterien sind eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft der Mobilität, und wenn Deutschland und Europa hier nicht rechtzeitig investieren und die nötige Energie aufwenden, könnte das unseren Wohlstand und unsere Sicherheit gefährden.

Es bleibt zu hoffen, dass die Automobilbranche in Deutschland nicht grundlegend verzockt hat und die Bedeutung der Batterieproduktion für die Zukunft der Mobilität rechtzeitig erkennt. Denn Akkus und Batteriezellen sind ein Kernprodukt künftiger Mobilität, das unverzichtbar ist. In diesem Bereich müssen Deutschland und Europa dringend handeln, um nicht den Anschluss zu verlieren.

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