Gesundheitsexperten lehnen die Freigabe von Cannabis kritisch ab – Gesundheit und Medizin

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Bundestag vor Entscheidung über Cannabis-Gesetz: Kiffertraum oder gesundheitliche Gefahr?

Cannabis-Gesetz in Deutschland: Chance oder Risiko?

In der kommenden Woche wird voraussichtlich im Bundestag über das Cannabis-Gesetz abgestimmt. Die Ampel-Koalition plant, den Anbau und Konsum von Cannabis für Erwachsene in festgelegten Grenzen zu erlauben. Dies könnte den lang gehegten Traum vieler Kiffer in Deutschland wahr werden lassen. Doch die geplante Legalisierung bleibt umstritten, insbesondere aus medizinischer Sicht.

Die Neurologin und Psychiaterin Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank, zukünftige Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPPN), äußert Bedenken hinsichtlich des geplanten Gesetzes. Sie betont, dass das Gehirn bis zum 25. Lebensjahr reift und durch übermäßigen Cannabiskonsum lebenslange Folgen, wie beispielsweise Psychosen, verursacht werden könnten. Dieser Aspekt werde ihrer Meinung nach in den Diskussionen zu wenig berücksichtigt.

Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist der Cannabis-Konsum in Deutschland, insbesondere bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren, gestiegen. Die geplante Legalisierung sieht vor, dass Cannabis ab dem 18. Lebensjahr in festgelegten Mengen erlaubt sein soll. Allerdings warnen Experten davor, dass auch moderate Mengen für junge Erwachsene problematisch sein könnten.

Forschende weisen darauf hin, dass der konsumierte THC-Gehalt, die Häufigkeit und Menge des Konsums sowie das Alter des Konsumenten entscheidende Faktoren für die Risiken des Cannabiskonsums sind. Insbesondere junge Menschen, deren Gehirn sich noch entwickelt, sind anfällig für die negativen Auswirkungen von Cannabis auf das körpereigene Cannabinoid-System. Dies kann dazu führen, dass das Gehirn langfristig beeinträchtigt wird, was das Risiko von Psychosen und anderen psychischen Störungen erhöht.

Trotz der geplanten Legalisierung betonen Experten, dass Cannabis nach wie vor gefährlich bleibt und junge Menschen besser davon absehen sollten. Die DGPPN spricht sich daher für eine Freigabe erst ab 21 Jahren aus, um ein klares Signal an junge Erwachsene zu senden, dass der Konsum von Cannabis problematisch sein kann.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die geplante Legalisierung auf die deutsche Gesellschaft auswirken wird. Trotz Erfahrungen im Ausland ist es schwierig, die Effekte auf Deutschland zu übertragen. Letztendlich gilt es, die Chancen und Risiken der Legalisierung sorgfältig abzuwägen, um die bestmögliche Lösung für die öffentliche Gesundheit zu finden. Die Debatte über das Cannabis-Gesetz in Deutschland ist kontrovers und wird sicherlich weiterhin intensiv geführt werden.

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