Wie man angemessen mit Krebskranken umgeht: Empfehlungen eines Psychoonkologen
In schwierigen und belastenden Situationen wie einer Krebserkrankung, ist die Art und Weise, wie man mit Betroffenen spricht und sich verhält, von großer Bedeutung. Oftmals meinen wir es gut, wollen trösten und unterstützen, aber unsere Worte können in bestimmten Situationen auch wie ein Überfall wirken. Die Wortwahl und der Umgang mit Krebskranken erfordern daher Sensibilität und Einfühlungsvermögen.
Eine Psychoonkologin aus München, Dr. Angela Grigelat, gibt hilfreiche Hinweise, welche Sätze im Gespräch mit Krebskranken passend sein können. So rät sie beispielsweise dazu, Formulierungen zu verwenden, die Anteilnahme zeigen, aber gleichzeitig die eigene Sprachlosigkeit zum Ausdruck bringen. Ein einfühlsames „Darf ich fragen, wie es dir geht?“ ist hierbei angemessener als ein übermäßig optimistischer „Kopf hoch! Das wird schon wieder“.
Des Weiteren betont Dr. Grigelat die Wichtigkeit, konkrete Hilfsangebote zu formulieren, anstatt einfach zu sagen „Sag, wenn du etwas brauchst“. Konkrete und gezielte Unterstützung wie Begleitung zum Arzt, Hilfe im Haushalt oder gemeinsame Ablenkung können Betroffenen deutlich mehr entlasten.
Auch der Umgang mit eigenen schwierigen Gefühlen und Erfahrungen ist von Bedeutung, da es wichtig ist, sich behutsam in die Lage des oder der Betroffenen zu versetzen. Meist kann man als Außenstehender die Situation nicht nachvollziehen, daher ist es ratsam, vorsichtig mit Aussagen zu sein wie „Ich kann total nachfühlen, was du durchmachst“.
Das Thema ist also komplex und erfordert Feingefühl. Es geht darum, schwierige Gefühle gemeinsam auszuhalten, behutsam nachzufragen, was der oder die Betroffene brauchen könnte, und konkrete Hilfsangebote zu machen.
Diese Ratschläge sind nicht nur eine Empfehlung im Umgang mit Krebskranken, sondern können auch auf andere belastende Lebenssituationen übertragen werden. Denn letztendlich geht es darum, einfühlsam und unterstützend zu sein, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Quelle:
https://www.presseportal.de/pm/52678/1752382