Thyssenkrupp verzeichnet rote Zahlen: Stahlgeschäft belastet das Ergebnis
Thyssenkrupp schreibt rote Zahlen: Stahlgeschäft belastet
Der Industriekonzern Thyssenkrupp ist zum Jahresauftakt in die roten Zahlen gerutscht. Mitverantwortlich waren erneute Wertberichtigungen auf das Stahlgeschäft wegen gestiegener Zinsen und eines damit einhergehenden höheren Kapitalkostensatzes, wie das Unternehmen am Mittwoch in Essen mitteilte. Thyssenkrupp wies einen Nettoverlust von 314 Millionen Euro aus, nach einem Gewinn von 75 Millionen Euro im Vorjahr. Die Abschreibungen beliefen sich auf rund 200 Millionen Euro.
Das Stahlgeschäft von Thyssenkrupp wurde besonders von sinkenden Preisen und einer geringeren Nachfrage, insbesondere von Automobilkunden, belastet. Dies führte dazu, dass das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um die Hälfte auf 84 Millionen Euro sank. Der Umsatz ging ebenfalls aufgrund der gesunkenen Nachfrage und des niedrigeren Preisniveaus um neun Prozent auf knapp 8,2 Milliarden Euro zurück, was unter den Erwartungen der Marktexperten lag. Der Auftragseingang war um 13 Prozent rückläufig.
Thyssenkrupp zeigte sich für das Geschäftsjahr 2023/24 sowohl beim Umsatz als auch beim Jahresergebnis pessimistischer. Der Umsatz dürfte nun in etwa auf Vorjahresniveau liegen, nachdem das Unternehmen bisher von einem leichten Wachstum ausgegangen war. Unter dem Strich dürfte aufgrund der Abschreibungen im ersten Quartal lediglich ein ausgeglichenes Ergebnis stehen. Dies steht im starken Kontrast zur ursprünglichen Prognose eines niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Gewinns.
Es ist zu erwarten, dass Thyssenkrupp weiterhin Anstrengungen unternehmen wird, um die Auswirkungen des schwierigen Marktumfelds zu mildern. Das Effizienzprogramm „Apex“ soll bis 2024/25 bis zu zwei Milliarden zum bereinigten Ebit beitragen und „gegenläufige Markteffekte“ abschwächen. Dennoch bleibt die Zukunft des Stahlgeschäfts von Thyssenkrupp in einem sich verändernden wirtschaftlichen Umfeld unsicher.
Es bleibt abzuwarten, wie sich Thyssenkrupp in den kommenden Quartalen entwickeln wird und ob das Unternehmen in der Lage sein wird, seine Prognosen zu erfüllen. Die Herausforderungen des Stahlgeschäfts und die volatilen Marktbedingungen werden das Unternehmen weiterhin auf dem Weg zu einer nachhaltigen Erholung begleiten.