Lasst uns in den Erneuerbaren keine Bedrohung sehen

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„Wie die Windenergie die Zukunft der Energiewende gestaltet – Ein Gespräch mit Prof. Jan Wenske“

Die Zukunft der Windenergie: Ein Interview mit Prof. Jan Wenske

In Zeiten des Klimawandels und der Energiewende spielt die Nutzung erneuerbarer Energien eine immer wichtigere Rolle. Die Windenergie ist dabei ein zentraler Baustein für die Reduzierung von CO2-Emissionen und die Umstellung auf nachhaltige Energiequellen. Doch wie steht es um die Perspektiven der Windenergie, insbesondere in Bezug auf den internationalen Markt und die Herausforderungen, die sich in Zukunft ergeben werden? In einem Interview mit Prof. Jan Wenske, stellvertretender Chef des Fraunhofer-Instituts für Windenergiesysteme IWES in Bremerhaven, wurden diese Fragen genauer beleuchtet.

Eine der zentralen Fragen, die im Interview angesprochen wurden, war die Dominanz chinesischer Hersteller auf dem Windenergiemarkt. Prof. Wenske erklärte, dass deutsche Hersteller von Windenergieanlagen heutzutage nicht mehr die dominante Rolle einnehmen, die sie vor einigen Jahren noch hatten. Stattdessen sind es vor allem Unternehmen aus China, die den Markt beherrschen. Dies wirft die Frage auf, wie Europa wieder ein größeres Stück vom Kuchen bekommen kann. Prof. Wenske verdeutlichte, dass die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland ständigen Veränderungen unterliegen, was die Planung und Genehmigung neuer Anlagen und Windparks erschwert. Dies führt zu einem Auf und Ab in der Industrie, das viele Unternehmen vor Herausforderungen stellt.

Darüber hinaus wurden auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Erträge der Windenergieanlagen thematisiert. Prof. Wenske betonte, dass die Windenergie alleine das Klimaproblem nicht lösen kann, jedoch ein wichtiger Bestandteil im Mix erneuerbarer Energien ist. Die Herausforderung liegt dabei in der fluktuierenden Leistungsabgabe der Windenergiequellen, für die es technische Lösungen gibt, die jedoch noch Marktreife erlangen müssen.

Auch die Frage nach den zunehmenden Extremwetterlagen und deren Auswirkungen auf die Windenergieanlagen wurde angesprochen. Prof. Wenske betonte, dass die neuen Offshore-Turbinen taifun-, hurrikan- und orkansicher sind, allerdings noch nicht in der Praxis getestet wurden. Er betonte jedoch, dass, wie bei allen technischen Systemen, sporadische Ereignisse auftreten können, die jedoch nichts mit grundsätzlichen Designfehlern zu tun haben.

Abschließend wurde auch die Gefahr eines flächendeckenden Stromausfalls, dem sogenannten Blackout, angesprochen. Prof. Wenske sieht hier eine dringende Notwendigkeit, die Netze und deren Betriebsführung auf den Ausbau erneuerbarer Energien anzupassen, anstatt weiterhin auf alten Strukturen zu beharren.

Insgesamt zeigt das Interview, dass die Zukunft der Windenergie sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Die Entwicklung neuer Technologien, die Anpassung der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene werden entscheidend sein, um die Windenergie als nachhaltige Energiequelle zu etablieren.

Quelle: wissenschaft.de

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