Gewaltsame Übergriffe auf Ärzte und Pflegepersonal in Hamburger Krankenhäusern steigen stark an
Gewalt gegen Ärzte und Pflegepersonal in Krankenhäusern ist ein alarmierendes Problem, das in den letzten Jahren in Hamburg stark zugenommen hat. Laut einer Senatsantwort wurden in den Hamburger Krankenhäusern in den letzten fünf Jahren jeweils mehr als 100 gewaltsame Übergriffe auf medizinisches Fachpersonal verzeichnet. Besonders besorgniserregend ist die starke Zunahme der Fälle im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), wo die Zahl von 11 im Jahr 2021 auf 70 im vergangenen Jahr angestiegen ist.
Die Zunahme der Fälle im UKE könnte mit einem genaueren Erfassungssystem seit Herbst 2022 zusammenhängen, das die Mitarbeiter für entsprechende Vorfälle sensibilisiert. Es ist jedoch wichtig, die genannten Daten in Relation zu den 543.000 jährlich behandelten Patienten zu setzen. Der allergrößte Teil der Patienten geht freundlich mit dem Personal um, betont eine Sprecherin des Klinikums.
Neben den Krankenhäusern sind auch Feuerwehrleute und Rettungspersonal zunehmend Gewalt ausgesetzt. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik für 2023 wurden 94 Mitarbeiter Opfer von Gewalt, was einem Anstieg von 23,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Krankenhausleitungen bemühen sich seit Jahren, der Gewalt entgegenzuwirken. Es gibt Meldesysteme, Fortbildungen und Schulungen in Deeskalation. Einige Krankenhäuser haben hauseigene oder private Sicherheitsdienste im Einsatz. Die Asklepios Kliniken Hamburg GmbH gibt pro Jahr Kosten im hohen einstelligen Millionenbereich für Sicherheitspersonal aus.
Es ist besorgniserregend, dass medizinisches Fachpersonal und Rettungskräfte bei der Ausübung ihrer lebenswichtigen Aufgaben Gewalt ausgesetzt sind. Es ist dringend erforderlich, dass Krankenhäuser und Rettungsdienste weiterhin Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz ihres Personals ergreifen. Gewalt darf im medizinischen Umfeld keinen Platz haben. Die Sicherheit und Unversehrtheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen oberste Priorität haben.