Soziale Ungleichheit in Schleswig-Holstein: Studie zeigt Abhängigkeit von Bildung und Einkommen der Eltern
Schulbildung sollte für alle Kinder zugänglich sein, unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Eltern. Doch eine neue Studie des Ifo-Instituts zeigt, dass in Schleswig-Holstein immer noch starke Unterschiede bestehen, wenn es um den Besuch bestimmter Schulformen geht. Kinder aus einkommensschwächeren Familien und mit Eltern ohne Abitur haben laut der Studie deutlich geringere Chancen, ein Gymnasium zu besuchen, im Vergleich zu Kindern aus besser gestellten Familien.
Professor Olaf Köller vom IPN betont, dass soziale Ungleichheiten bereits bei der Geburt beginnen und sich im Bildungssystem manifestieren. Die Studie zeigt, dass die soziale Herkunft eine entscheidende Rolle dabei spielt, welche Bildungswege Kinder einschlagen. Während die Studie darauf hinweist, dass ein Gymnasialabschluss nicht das Non-Plus-Ultra sein muss und auch andere Bildungswege zu erfolgreichen Berufswegen führen können, betont Köller dennoch die Bedeutung von Chancengleichheit im Bildungssystem.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert mehr Investitionen in die Bildung und eine bessere Förderung von Kindern aus sozial benachteiligten Familien. Es ist wichtig, dass Bildungschancen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen und dass alle Kinder die gleichen Möglichkeiten erhalten, ihr Potenzial zu entfalten. Schleswig-Holstein belegt bundesweit leider nur den 13. Platz in Sachen Chancengleichheit, was zeigt, dass hier noch Handlungsbedarf besteht.
Es ist wichtig, dass Schulen mit schwierigeren Rahmenbedingungen mehr Unterstützung erhalten und dass Bildungsangebote auch außerhalb des Unterrichts angeboten werden. Nur so kann die Chancengleichheit im Bildungssystem verbessert werden. Jedes Kind verdient die gleichen Bildungschancen, unabhängig von der finanziellen Situation seiner Eltern.