„Der mähfreie Mai: Warum das Gras im Garten stehenbleiben sollte“
Der Mai steht vor der Tür und damit auch die Möglichkeit, einen Beitrag zum Schutz der Insektenwelt zu leisten. Denn Insekten sind weltweit in einem alarmierend schlechten Zustand: Ihre Bestände gehen zurück, die Vielfalt schwindet und Arten sterben aus. Da Insekten eine wichtige ökologische Funktion erfüllen, indem sie unter anderem Pflanzen bestäuben und als Nahrung für andere Tierarten dienen, ist es wichtig, Lebensräume für sie zu erhalten und zu schaffen.
Eine einfache Möglichkeit, um Insekten zu unterstützen, ist der „No Mow Mai“ – der mähfreie Mai. Ursprünglich aus Großbritannien stammend, hat sich diese Aktion mittlerweile auch in Deutschland etabliert. Die Idee dahinter ist simpel: Im Mai wird der Rasen nicht gemäht, um Wildblumen wachsen zu lassen und den Insekten mehr Nahrung und Lebensraum zu bieten.
Carola de Marco vom Nabu Haltern erklärt, warum der Verzicht auf das Mähen im Mai so wichtig ist: Viele Wildblumen entwickeln sich in diesem Monat, und auch viele Insektenarten sind noch nicht aus ihren Gelegen geschlüpft. Indem man die Wiese im Mai nicht mäht, schützt man nicht nur die Wildblumen, sondern auch die Insekten.
Es ist generell ratsam, Rasenflächen nicht zu kurz zu mähen, um Wildblumen und Kräutern eine Überlebenschance zu geben. Wenn man Bedenken hat, dass hoher Rasen die Spielmöglichkeiten im Garten einschränkt, kann man die Fläche auch unterteilen und einen Teil als Wiese mit höherem Gras belassen.
Durch die Aktion „No Mow Mai“ können sich im Rasen viele Pflanzen ansiedeln, die für Insekten einen hohen ökologischen Wert haben. Blühende Blumen locken Hummeln, Schmetterlinge und weitere Arten an. Der ökologische Wert kurz gehaltener Rasenflächen ist dagegen eher gering.
Wenn man im Garten eine Wildblumenwiese wachsen lassen möchte, empfiehlt es sich, nur im Herbst und im frühen Frühjahr zu mähen und dazwischen die Wiese sich selbst zu überlassen. Eine „Zeigerpflanze“ kann dabei helfen zu entscheiden, wann die Wiese gemäht werden sollte.
Jede noch so kleine Fläche mit hohem Gras ist für Insekten eine Hilfe. Je mehr Menschen sich am mähfreien Mai beteiligen, desto größer ist der Gewinn für die Umwelt. Eine Untersuchung in Großbritannien hat gezeigt, dass sich der Nektar, der Insekten auf Rasenflächen zur Verfügung steht, durch die Aktion um ein Zehnfaches erhöht.
Also, wenn Sie etwas gegen das Insektensterben tun möchten, lassen Sie im Mai den Rasen stehen und freuen Sie sich über die bunte Vielfalt an Wildblumen und Insekten in Ihrem Garten. Die Natur wird es Ihnen danken.