„Vergessene Nachrichten: Themen, die kaum Berichterstattung finden“
Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. und die Nachrichtenredaktion des Deutschlandfunks haben kürzlich die Liste der „Vergessenen Nachrichten“ für das Jahr 2024 veröffentlicht. Diese Liste enthält zehn Themen und Geschichten, die im vergangenen Jahr kaum oder gar keine Erwähnung in den Medien gefunden haben. Die Auswahl wird von einer Jury aus Wissenschaftlern und Journalisten getroffen und soll auf Inhalte aufmerksam machen, die oft im Schatten großer Ereignisse oder Themen stehen.
Ein Thema, das an erster Stelle der Liste steht, ist die Phytosanierung. Dieses Verfahren nutzt Pflanzen, um belastete Flächen mit Schwermetallen umweltfreundlich zu reinigen. Trotz seiner Bedeutung wird darüber in den Medien kaum berichtet. Auch andere Themen wie die Verdrängung durch Tech-Monopole, die Grenzverschiebungen auf Online-Karten von Google oder die Tropenkrankheit Noma, die jährlich viele Kinder tötet, sind Teil der Liste.
Professor Dr. Hektor Haarkötter, Vorsitzender der INA, betont die Notwendigkeit, verschiedene Themen in den Medien zu behandeln und nicht nur den Megathemen oder Umsatzstrategien zu folgen. Dr. Marco Bertolaso, Nachrichtenchef des Deutschlandfunks, weist darauf hin, dass es auch die Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Medien ist, eine Vielfalt an Themen abzudecken und Monokulturen der Information zu verhindern.
Die Auswahl der „Vergessenen Nachrichten“ basiert auf Vorschlägen aus der Bevölkerung, die von einer Jury überprüft und bewertet werden. Auch für das kommende Jahr können bereits vernachlässigte Themen eingereicht werden. Studenten an verschiedenen Hochschulen prüfen dann die Vorschläge, bevor die Jury entscheidet, welche Themen besonders relevant sind.
Die Liste der Vergessenen Nachrichten dient als wichtiger Reminder, dass es in den Medien oft Themen gibt, die trotz ihrer Relevanz nicht ausreichend behandelt werden. Es ist ein Aufruf zur Vielfalt und Objektivität in der Berichterstattung, um eine ausgewogene mediale Darstellung verschiedener Inhalte sicherzustellen. Die Initiative Nachrichtenaufklärung leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Medienlandschaft und zur breiteren Informationsvielfalt.