Intimes Hörerlebnis: Die Schützsche Johannes-Passion ohne Orchester und professionelle Solisten
Die Schützische Johannes-Passion, aufgeführt von Eva Gronemann, war ein beeindruckendes und intimes Konzerterlebnis. Das a cappella-Werk verzichtete auf ein Orchester und große Chorstücke, was die Zuhörer unmittelbar in das Geschehen einbezog. Stephan Hinssen als Evangelist sang die Geschichte aus dem Evangelium mit einer anstrengenden, aber ausdrucksstarken Präsenz. Der Tenor war weich und schlank, jedoch mit leichten Unsicherheiten in der Intonation aufgrund der Dauerpräsenz.
Simon Wittkowsky als Jesu verkörperte die Partie mit sonorem und demütigem Gesang. Der Chorklang von „Vox humana“ war gelungen, besonders der Altbereich bildete eine homogene Gruppe. Peter Gronemann als Pilatus überzeugte mit bescheidenem und resignativem Gesang. Die klare und präzise Leitung von Eva Gronemann sowie die energischen Chöre wie „Kreuziget ihn“ zogen die Zuhörer mitten ins Geschehen.
Insgesamt bot die Aufführung der Johannes-Passion ein eindrückliches Konzert und vermittelte die unmittelbare Intensität und Emotionalität des Leidens Christi. Die reduzierte Besetzung und die fokussierte Darbietung der Solisten ließen die Zuhörer direkt am Geschehen teilhaben und sorgten für ein authentisches und berührendes Konzerterlebnis.